Montag, 18. November 2013

„Wir haben den festen Willen, uns miteinander auf den Weg zu machen“


Diesen Artikel habe ich am Ende der Vollversammlung für unsere westfälische Kirchenzeitung "Unsere Kirche" geschrieben:

„Gott des Lebens, weise uns den Weg zu Gerechtigkeit und Frieden“. Die 10. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen fand in Busan / Korea statt.

 
„Wir haben den festen Willen, uns miteinander auf den Weg zu machen“, heißt es in der abschließenden Botschaft der Vollversammlung. Zu einem Pilgerweg für Gerechtigkeit und Frieden werden alle Kirchen weltweit eingeladen, und als Pilgerweg verstand sich schon die Vollversammlung selbst. Etwa 4.000 Menschen aus aller Welt hatten sich auf den Weg gemacht, um in Gebeten und Andachten, in Workshops und bei Vorträgen, in Bibelarbeiten und ökumenischen Gesprächen  miteinander den drängensten Fragen für die Kirchen nachzuspüren. Um das Zuhören und das Wahrnehmen ging es dabei zuallererst: Um die Situation der Christinnen und Christen im Nahen Osten ging es, um die Haltung der Kirchen zu Menschen mit HIV und AIDS, um Kernenergie und Atomwaffen in Asien, um Gewalt gegen Frauen und Kinder in Kriegssituationen, vor allem im Kongo. Ein Höhepunkt war zweifellos der Auftritt der Friedensnobelpreisträgerin Leymah Gbowee aus Liberia, die über den gewaltfreien Kampf der Frauen in Liberia berichtete, der 2003 für das Ende des Bürgerkrieges eine entscheidende Rolle spielte. Aber auch über ein erneuerters Verständnis von Mission wurde diskutiert. Lebendig war der Austausch vor allem auf dem Madang – benannt nach dem Innenhöfen koreanischer Häuser -, wo zahlreiche Initiativen aus aller Welt ihre Arbeit vorstellten. 







1948, nach dem zweiten Weltkrieg, fand die erste Vollversammlung des ÖRK in Amsterdam statt – mit dem Ziel, dass die Kirchen sich zusammenschließen müssten, um für den Frieden einzustehen. „Krieg darf nach Gottes Willen nicht sein“ war ein später viel zitierter Ausdruck für diesen Friedenswillen. Der Wunsch, als Kirchen zusammenzubleiben, trotz nationaler und theologischer Unterschiede, war leitend für die Gründung des ÖRK. Vertreter von 147 Kirchen trafen sich damals, vorwiegend weiße ordinierte Männer aus Europa und Nordamerika. Heute, 65 Jahre später, waren es Delegierte aus 345 Mitgliedskirchen von allen Kontinenten, ein buntes Bild aus Männern, Frauen, Jugendlichen der verschiedensten Kirchen und Kulturen. Deutlich gestiegen ist auch der Anteil der Menschen mit Behinderung und Vertreter indigener Bevölkerungen.
Geblieben ist nach 65 Jahren der Wunsch nach kirchlicher Einheit in aller Vielfalt und das Ziel, sich gemeinsam für Gerechtigkeit und Frieden einzusetzen.


Die Beschlüsse der ÖRK-Vollversammlung kann man hier nachlesen: http://www.oikoumene.org/en/resources/documents/assembly/2013-busan/adopted-documents-statements

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